10. Update: Entwicklung rund um den Kastanien Boulevard
Die Leser meines monatlichen Newsletters habe ich bereits in der Juli-Ausgabe informiert. Die Bauarbeiten für das Hochhaus nebst einem weiteren Wohngebäude am Kastanien Boulevard mit insgesamt 149 Wohnungen sind aktuell ins Stocken geraten. Die ursprünglich für das Frühjahr 2021 geplante Fertigstellung ist nun in weite Ferne gerückt.
Als Ihr Bezirksverordneter für Hellersdorf-Süd habe ich mich daher Ende Juni mit der Bitte um Auskunft an das Bezirksamt gewandt und parallel zudem das Gespräch mit Baufirmen vor Ort gesucht. Unser Kastanien Boulevard braucht keine neue Bauruine!
Trotz aller Proteste der Anwohner und mir im Bezirksparlament wurde im Jahr 2018 durch das Bezirksamt der Haberent Baugesellschaft mbH die Baugenehmigung für ein Hochhaus mit 14 Etagen nebst einem weiteren siebenstöckigen Wohngebäude erteilt.
Das Bauunternehmen hat mit dem städtischen Wohnungsunternehmen Gesobau AG die Errichtung und schlüsselfertige Übergabe der beiden Gebäude vereinbart.
Für das erklärte Ziel möglichst schnell viele neue Wohnungen zu bauen haben sich damals augenscheinlich weder das Bezirksamt noch die Gesobau AG besonders intensiv mit den Regelungen des § 34 BauGB Berlin und dem wirtschaftlichen Hintergrund der Bauherrin beschäftigt.
Der Geschäftsführer des Bauunternehmens Herr Maximilian Hägen musste jedoch bereits in der Vergangenheit für mehrere Gesellschaften seiner Unternehmensgruppe Insolvenz anmelden. Von diesen Gesellschaften geplante Hochhäuser in Leipzig und Düsseldorf wurden daher nie gebaut.
Auch am Kastanien Boulevard scheint es leider nicht rund zu laufen. Zahlreiche Handwerksfirmen haben ihre Arbeiten eingestellt bzw. warten seit Monaten auf die Bezahlung für ihre erbrachten Bauleistungen. Die offenen Ausstände sollen sich bereits auf insgesamt gut 3 Mio EUR belaufen. Das böse Wort Insolvent macht die Runde und die ersten Firmen haben Strafanzeige erstattet und den Klageweg beschritten.
Die entsprechenden Unterlagen liegen mir vor. Mich macht diese Entwicklung angesichts der Vorgeschichte traurig und wütend.
Ich erwarte daher hier vom Bezirksamt, Senat und der städtischen Gesobau AG die schnelle Aufnahme von Gesprächen mit dem Bauherrn zwecks ordnungsgemäßen Bezahlung der beteiligten Handwerksfirmen sowie zur zügigen Fertigstellung des Bauvorhabens.
Unser Kastanien Boulevard braucht keine neue Bauruine!