7. Update: Abriss der alten Kaufhalle am Kastanien Boulevard
Die Bürgerinitiative um André Arne hat bereits mehr als 150 Unterschriften für eine kiezverträgliche Bebaung am Kastanien Boulevard gesammelt und auch in meinem Treffpunkt bürgernAH sind schon zahlreiche Unterschriften zusammen gekommen. Der geplante Hochhausbau beschäftigt die Anwohner weiterhin sehr.
In der heutigen Bezirksverordnetenversammlung (BVV) haben mein Kollege Michael Lehmann und ich daher mit der CDU-Fraktion einen Antrag für eine kiezverträgliche Bebauung des ehemaligen Supermarkt-Grundstücks am Kastanien-Boulevard eingebracht.
Gerne möchte ich Sie an dieser Stelle über den aktuellen Stand für den Abriss und den Neubau informieren.
Nachdem der Abriss durch den Eigentümer und das Bezirksamt mehrfach angekündigt wurde, ohne das etwas passiert ist, hat mein Kollege Michael Lehmann gestern nochmal nachgefragt und folgende aktuelle Informationen erhalten:
Am 22. Oktober werden die Bauzäune aufgestellt und und die Zufahrt zur Baustelle von der Maxie-Wander-Straße asphaltiert. Zudem wird vor Ort auch Platz zum Lager von Baumaterialen etc. geschaffen.
Eine Woche später, am 29. Oktober wird dann endlich mit der Innenausräumung der Kaufhalle begonnen. Ab dem 1. Dezember beginnt die Räumung des Bürogebäudes Stollberger Straße 59.
Der Abriss der Gebäude sowie das Ausheben der Baugrube sollen bis spätestens 28. Februar 2019 abgeschlossen sein.
Ich bin trotz der Skepsis einiger Anwohner zuversichtlich, dass der Abriss diesmal wirklich erfolgt.
Dem Bezirksamt liegt bislang weiterhin noch kein vollständiger Bauantrag vor. Damit besteht für die Anwohner und auch die BVV die Möglichkeit, Argumente für eine kiezverträgliche Bebauung vorzutragen.
Die Anwohner rund um den Kastanien-Boulevard sind angesichts der Pläne des Grundstückseigentümers, nach dem Abriss des alten Gebäudes dort für die städtische Wohnungsbaugesellschaft GESOBAU u.a. ein Hochhaus mit 14 Etagen zu errichten, aktuell sehr besorgt.
Die Anwohner befürworten insoweit, genau wie ich, den Abriss und auch grundsätzlich eine Wohnbebauung. Die Bebauung sollte jedoch aus ihrer Sicht mit Bedacht erfolgen.
Dabei ist zwingend zu berücksichtigten, dass die nähere und weitere Umgebung bislang lediglich durch die „fünf- bis sechsgeschossige Blockbebauung“ entlang des Boulevards, des Auerbacher Rings und der Stollberger Straße geprägt ist. Das geplante Hochhaus mit 14 Stockwerken würde daher nicht nur die Fünf- und Sechsgeschosser sondern selbst noch die weiter entfernten Wohnhäuser an der Riesaer Straße mit ihren 8 bzw. 9 Etagen deutlich überragen.
Das Hochhaus fügt sich damit nicht in die Eigenart der näheren Umgebung entsprechend der vorstehenden Darstellung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen ein und beeinträchtigt das bestehende Ortsbild. Zahlreiche Anwohner befürchten angesichts der bestehenden Bebauung in dem Quartier ferner auch eine Verschattung und damit eine Verschlechterung ihrer Lebensqualität.
Die soziale Lage in dem QM-Gebiet rund um den Kastanien-Boulevard ist zudem bereits heute sehr angespannt. Laut dem Bericht „Monitoring Soziale Stadtentwicklung Berlin 2017” weist das Quartier eine sehr hohe soziale Problemdichte (Stand: 31.12.16) auf. Die insbesondere durch eine überdurchschnittliche Arbeitslosigkeit von 12,35% (Berlin: 6,66%), eine Langzeitarbeitslosigkeit von 3,46% (Berlin: 2,14%) und Jugendarbeitslosigkeit von 7,54% (Berlin: 3,66%) zu Tage tritt. Der Anteil von Beziehern von Transferleistungen ist mit 29,88% (Berlin: 13,44%) eenfalls überdurchschnittlich hoch. Der Indikator für die Kinderarmut liegt bei 57,37% (Berlin: 30,55%) und der für die Altersarmut bei 7,14% (Berlin: 5,52%). Das geplante vierzehngeschossiges Hochhaus mit einem hohen Anteil an gefördertem Wohnraum würde diese Probleme sogar noch verstärken und so den Bemühungen des QM und der vor Ort aktiven Träger entgegenwirken.
Angesichts dieser Ausgangslage wird dem Bezirksamt empfohlen, sich gegenüber dem Grundstückseigentümer, der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen sowie der GESOBAU AG anstelle des geplanten Hochhauses mit 14 Etagen für eine kiezverträgliche Bebauung des Grundstücks einzusetzen.
Trotz dieser belegbaren Fakten befürworteten insbesondere SPD und Linke in der gestrigen BVV-Sitzung den Bau des Hochhauses und haben daher unseren Antrag zur Beratung in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen.
Ein echtes Argument, wieso angesichts zahlreicher aktueller Bauvorhaben im Bezirk, ausgerechnet am Kastanien Boulevard ein solches Hochhaus errichtet werden soll, habe ich in der Debatte leider nicht vernommen.
Letztlich werden wir die Wohnungsbaudefizite des rot-rot-grünen Senats nicht am Kastanien Boulevard lösen können. Vielmehr sollten wir hier bei der Planung der Bebauung unbedingt die Analysen des Quartiersmangagments berücksichtigen.
Gemeinsam mit den Anwohnern setze ich mich daher weiterhin für einen Wohnungsbau mit Bedacht ein.
Weitere Informationen:
Drucksache 1104/VIII Für eine kiezverträgliche Bebauung
Quartiersmanagement Boulevard Kastanienallee
Senatsverwaltung fürStadtentwicklung und Wohnen - Boulevard Kastanienallee
Für eine kiezverträgliche Bebauung am Kastanien Boulevard !
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Alte Kaufhalle wird endlich abgerissen!