Bauvorhaben am Wernersee
Still ruht leider weiterhin der Wernersee. Das ehemalige Wernerbad, dass 2002 leider wegen hygienischer Mängel geschlossen werden musste, wurde in den letzten Jahren renaturiert. Dank unseres Einsatzes konnte das Nilpferd "Knautschke" erhalten bleiben. Auf dem Areal sollte, wie bereits berichtet, ein Wohn- und Pflegedorf für hochaltrige Menschen mit Demenz entstehen.
Ginge es dabei nach meinen Kollegen Katharina Günther-Wünsch sowie Mario Czaja und mir, wäre das Wohndorf für die demenziell erkrankten Menschen längst gebaut. Denn der Stephanusstift hatte bereits vom Land Berlin den Zuschlag für den Erwerb des Wernersee Areals bekommen. Damals gab es sogar die Zusage, dass der See für jedermann frei zugänglich gemacht wird. Auch eine Kita wäre an dem Standort schon in dieser Wahlperiode entstanden. Doch es sollte anders kommen als erwartet.
Allein aus ideologischen Gründen hat das Land Berlin im letzten Moment einen Rückzieher gemacht und sich dazu entschieden, das Grundstück selbst zu behalten. Die freigemeinnützigen Initiatoren guckten damit in die Röhre. Soweit - so schlecht. Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Berlinovo hat das Projekt dann übernommen und Vivantes soll es später betreiben. Das Ergebnis bislang: Still ruht der See – im wahrsten Sinne des Wortes.
Diese Einleitung aus meinem Newsletter vom September 2021 ist leider noch immer aktuell, jedenfalls was den Stillstand auf dem Grundstück angeht. Nach Aussage der landeseigenen Gesellschaften ist das Vorhaben nicht wirtschaftlich.
Unbemerkt von der Öffentlichkeit wird daher im Hintergrund in den letzten Wochen eine gravierende Änderung der Bebauung von der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Berlinovo vorbereitet. Anstelle des hier ursprünglich geplanten weitläufigen Demenzdorfes soll nun ein "Gebäudekomplex für ein sozialräumlich orientiertes vielfältiges Leistungsangebot nach SGB XI für Pflegebedürftige mit Angeboten wie z.B. stationärer Kurzzeitpflege, Urlaubs- und Verhinderungspflege oder Tagespflege selbst oder durch geeignete Dritte" entstehen. Die Errichtung ist danach nun bis zum 31.01.2026 geplant.
Unsere Stadträtin für Soziales Nadja Zivkovic setzt sich entschieden gegen diese Entwicklung ein, denn ausreichende demenzielle Betreuung gibt es im Bezirk noch lange nicht. Das Demenzdorf, so wie ursprünglich geplant, würde dem großen Bedarf an diesem besonderen Standort gerecht werden. Außerdem wollen wir den öffentlichen Zugang des Sees, mit dem viele von uns so viele gute Erinnerungen verbinden.
Wir halten diese heimliche Verabschiedung vom Konzept eines Wohndorfs für Demenzkranke und den Bau einer normalen Pflegeeinrichtung ohne Information der Öffentlichkeit und des Bezirksparlaments für einen Skandal und fordern die Beibehaltung der Planungen für ein Demenzdorf. Sofern der Senat dieses Projekt nicht umsetzen kann, muss auch die Realisierung durch einen privaten oder gemeinnützigen Betreiber wieder eine Option sein.
Weitere Information:
Drs, 19/12972 Entwicklung Wernerbadareal: Still ruht immer noch der See in Marzahn-Hellersdorf?
9. Update Entwicklung am Wernersee - öffentliche Zugänglichkeit zugesagt
8. Update Entwicklung am Wernerbad
7. Update Entwicklung am Wernerbad
6. Update Entwicklung am Wernerbad
Verkaufsverfahren der Berlinovo Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH an Vivantes
5. Update Entwicklung am Wernerbad
Anfrage Mario Czaja zur Perspektive Wernerbadareal - Drucksache 18/18850
4. Update Entwicklung am Wernerbad
3. Update Entwicklung am Wernerbad
2. Update Entwicklung am Wernerbad
1. Update Entwicklung am Wernerbad
Nilpferd Knautschke im ehemaligen Wernerbad
Drucksache - 0745/VIII - Zur Zukunft von Nilpferd Knautschke im ehemaligen Wernerbad
Renaturierung des Wernersees beginnt
Entwicklung am Wernersee