Prävention gegen Kindesmißbrauch

Angesichts der leider immer wieder auftretenden Fälle von Kindesmissbrauch habe ich mich mit zwei Kleinen Anfragen zum Thema "Präventionsarbeit zum Schutz vor Kindesmissbrauch" an den Berliner Senat gewandt.

Gerne möchte ich Sie über die in Berlin bestehenden Präventions- und Hilfsangebote informieren


Leider kommt es auch in Berlin und in unserem Bezirk immer wieder zu Fällen von Kindesmissbrauch. Nicht nur bei mir stellt sich dabei in jedem einzelnen Fall ein Gefühl von Entsetzen, Hilflosigkeit und auch Wut ein. Jeder dieser Fälle ist definitiv einer zu viel.

Kinder sind das verletzlichste Glied unserer Gesellschaft und bedürfen daher besonderer Schutzmaßnahmen. Sexueller Missbrauch kann überall geschehen, das einzige Mittel dagegen sind aufgeklärte, selbstbewusste Kinder - eine wichtige Rolle spielen jedoch auch aufmerksame Beobachter, die genauer hinschauen, erste Anzeichen ernstnehmen und Alarm schlagen, wenn einem Verdacht nachzugehen ist.

Als Abgeordneter ist es mir daher ein wichtiges Anliegen, unsere Kinder stark zu machen und Sie als Eltern, Großeltern, Lehrer und Nachbarn auf die vielen Präventions- und Hilfsangebote in Berlin aufmerksam zu machen.

Mit einer Kleinen Anfrage an den Berliner Senat habe ich mir hierzu aufzeigen lassen, welche Hilfsangebote in Berlin für Betroffene sexuellen Kindesmissbrauchs und deren Familien existieren. Mich interessierte ferner auch, in welchem Umfang an Berliner Schulen Präventionsarbeit stattfindet, um die Kinder vor Übergriffen zu schützen. Eine wirksame Präventionsarbeit ist für die Verhinderung von Kindesmissbrauch sehr wichtig.

Im Folgenden möchte ich Sie gestützt auf die Antworten des Berliner Senats gerne über die so wichtige Präventionsarbeit informieren und für diese entsprechend sensibilisieren.

In Berlin gibt es für unsere Kinder  zahlreiche Bildungsangebote, welche sie in ihrem Selbstbewusstsein stärken und darüber aufgeklären, wie, wo und warum sie sich Hilfe suchen dürfen. Die Kinder lernen, „gute“ von „bösen“ Geheimnissen zu unterscheiden, deutlich „nein“ zu sagen oder Grenzen zu setzen – Tipps, die womöglich Leben retten können. 

An allen Berliner Schulen gelten zudem so genannte „Notfallpläne“. Wird ein Fall von Kindesmissbrauch bekannt, gehören neben der Opferfürsorge und der Benachrichtigung von Polizei und Psychologen auch die Nachbearbeitung des Vorfalls in der Schulklasse zu den Schritten, die empfohlen werden. Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher können Beratungs-, Präventions-und Fortbildungsangebote von Einrichtungen in Anspruch nehmen, die bezirksübergreifendim „Netzwerk Kinderschutz“ zusammenarbeiten, z. B. Hilfe für Jungen bei sexueller Gewalt berliner jungs (http://www.jungen-netz.de/?cat=25), Kind im Zentrum (http://www.ejf.de/?id=178), die Arbeitsgemeinschaft gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen- Wildwasser e.V. (http://www.wildwasser-berlin.de/), Kinderschutz-Zentrum Berlin (http://www.kinderschutz-zentrum-berlin.de/), Deutscher Kinderschutzbund (http://www.dksb.de/content/start.aspx) oder Strohhalm e.V. (http://www.strohhalm-ev.de/). Das Kinder-Theaterstück „(K)ein Kinderspiel“ (http://www.berlin-metronom.de/startseite/kein-kinderspiel/) erzählt von und für Kinder, wie man in verschiedenen Gewaltsituationen reagieren sollte.

Doch Präventionsarbeit kann nicht nur über die Schulen und Vereine geregelt werden. Um frühzeitig Gefährdungen für Kinder und Jugendliche zu erkennen, ist es wichtig, sie ernst zu nehmen, Zeit zu finden und Vertrauen zu schaffen. Nur wer genau hinhört, kann einen möglichen Hilfeschrei bemerken.

Bemerken Sie bei einem Kind Hinweise auf Vernachlässigung, seelische oder körperliche Gewalt oder Missbrauch, ist es ratsam, die Zentrale Hotline der Berliner Jugendhilfe anzurufen: (030) 61 00 66. Unter dieser Nummer können Sie Ihr Anliegen täglich und zu jeder Uhrzeit auf Deutsch, Russisch, Türkisch oder Arabisch vortragen und Hilfe finden.

Meine Kleinen Anfragen zu diesem Thema können Sie hier (Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch in Berlin) und hier (Hilfsangebote für Betroffene sexuellen Kindesmissbrauchs in Berlin) nachlesen.