Neubau eines Gymnasiums an der Erich-Kästner-Straße

Bereits im vergangenen Jahr hatte ich Sie an dieser Stelle über den geplanten Bau eines Gymnasiums auf der Freifläche an der Erich-Kästner-Straße informiert.

Gerne möchte ich Ihnen heute den aktuellen Stand dieser Planungen mitteilen.
 

Unser Bezirk wächst, der Bedarf an zusätzlichen Schulplätzen ist daher entsprechend hoch. Seit Langem setze ich mich mit der CDU Wuhletal und vielen weiteren Akteueren für die zügige Errichtung neuer Grund- und Oberschulen in Marzahn-Hellersdorf ein.

In unserem Kiez stehen dabei für mich die Erweiterung der Grundschule am Schleipfuhl und der Bau einer neuen Oberschule ganz oben auf der Prioritätenliste.

Ich begrüße es daher sehr, dass das Land Berlin für den Bau eines Gymnasium mit großer Sporthalle und Außenfläche auf der Freifläche zwischen der Erich-Kästner-Straße und der Peter-Huchel-Straße Mittel in Höhe von 70 Millionen EUR eingeplant hat.

In den letzten Wochen fanden bereits die ersten Workshops statt und auch eine offizielle Information der Anwohner ist geplant. Das Bezirksamt hat zudem zur Umsetzung dieses Bauvorhabens und einer guten Ausnutzung der zur Verfügung stehenden Fläche Anfang des Jahres die Änderung von Planungszielen des Bebauungsplanes 10-88 beschlossen.

Das Gymnasium wird durch die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft errichtet. Mit dem Baubeginn wird, wie Schulstadtrat Lemm (SPD) aktuell mitteilt, im Oktober 2022 und einer Fertigstellung zum Schuljahr 2025 / 2026 gerechnet.

Unsere Forderung an den Senat, hier angesichts des großen Bedarfs an Oberschulplätzen, dieses Vorhaben als Modellprojekt, in dessen Rahmen Verwaltungsabläufe und Ausschreibungen exemplarisch massiv verkürzt werden, und so eine Fertigstellung zum Schuljahr 2021/22 zu ermöglichen, wurde leider nicht berücksichtigt.

Das geplante barrierefreie Hauptgebäude wird maximal 4-geschossig und soll  insgesamt eine Nutzfläche von 8.900 qm haben. Die Dächer der neuen Gebäude sollen begrünt werden.

Darüber hinaus wird auch eine Sporthalle mit einer Nutzfläche von 1.600 qm und 3  separat nutzbaren Hallenbereichen mit jeweils 22 mal 45 m Grundfläche gebaut. Für die Turnhalle ist eine Zuschauergalerie geplant. Die Halle soll neben dem Schulsport auch dem Vereinssport zur Verfügung stehen.

Das neue Gymnasium soll Außenflächen von insgesamt 8.800 qm, u.a. für einen eigenen Schulgarten erhalten. Geplant sind zudem auch 280 Fahrradständer (für je 2 Räder).

Neben diesen Außenflächen sind ferner Sportaußenflächen in einer Größe von 3.300 qm geplant. Hier sollen ein Kleinspielfeld, eine 100 m Laufbahn, eine Weitsprung- und Kugelstoßanlage sowie eine Gymnastikwiese errichtet werden.

Anstelle schneller Entscheidungen wird die Senatsverwaltung für Bildung das Bedarfsprogramm in einem ersten Schritt zusammen mit dem beauftragten Planungsbüro Kramer und Kramer Bau- und Projektmanagement GmbH nun erstmal das Bedarfsprogramm prüfen, rechtlich bewerten und freigeben.

Im Anschluß wird dann europaweit ein Architektenwettbewerb gestartet. Der Gewinner dieses Wettbewerbs wird dann die erweiterten Vorplanungsunterlagen sowie Bauplanungsunterlagen erstellen. Auf dieser Basis kann dann frühestens im Jahr 2022 die Baugenehmigung beantragt werden und nach deren Vorlage sodann mit dem Bau begonnen werden.

Die Entscheidung von Bezirk und Senat trotz den dringenden Bedarfs an zusätzlichen Oberschulplätzen in Marzahn-Hellersdorf für dieses wichtige Bauvorhaben anstatt schneller pragmatischer Lösungen an den normalen Verwaltungsabläufen festzuhalten, kann ich nicht nachvollziehen.

Bei den Integrierten Sekundarschulen weist Marzahn-Hellersdorf bereits heute im Vergleich mit den anderen Bezirken für die 7. Klassen mit 24,5 Schülern im Durchschnitt die höchste Klassenfrequenz auf. Bei den Gymnasien liegt die Klassenfrequenz bei 31,1 Schüler pro Klasse im Schnitt. Nur noch in Lichtenberg ist das Verhältnis schlechter. Diese Situation wird sich bis 2025/2026 noch weiter verschlechtern.

Angesichts dieser Planungen ist mit einer erheblichen Zunahme des Verkehrsaufkommens auf den umliegenden Wohngebietsstraßen zu rechnen. Hier müssen sich Bezirk und Senat zur Vermeidung weiterer Belastungen der Anwohner frühzeitig über geeignete Maßnahmen unter Einbeziehung der Bürger Gedanken machen.

Gerne halte ich Sie an dieser Stelle über die weitere Entwicklung auf dem Laufenden.


Weitere Informationen:

Marzahn-Hellersdorf braucht schnellstmöglich zwei neue Oberschulen
Drucksache - 1934/VIII - Änderung von Planungszielen des Bebauungsplanes 10-88