Auf dem Grundstück Bodo-Uhse-Straße 8,10 ist der Neubau von ca. 150 Mietwohnungen, verteilt auf zwei Gebäude, geplant. Auf dem Grundstück Lily-Braun-Straße 13,15 ist von der Stadt und Land die Errichtung von ca. 150 Mietwohnungen, ebenfalls verteilt auf zwei Gebäude, geplant.

Insgesamt sollen dabei 246 barrierefreie Wohnungen (davon 132 Wohnungen in der Bodo-Uhse-Straße und 114 Wohnungen in der Lily-Braun-Straße) in unserem Kiez entstehen. Hiervon sollen in der Bodo-Uhse-Straße 78 und in der Lily-Braun-Straße 77 Wohnungen,d.h. insgesamt 155 Wohnungen, als geförderter Wohnraum mit einer Durchschnittsmiete von 6,60 €/m² anstelle der für die übrigen Wohnungen kalkulierten Nettokaltmiete von rund 11 €/m²  vermietet werden.

Insgesamt sollen für beide Neubauvorhaben anstelle der bisherigen Garagen 79 Stellplätze für PKWs und 346 für Fahrräder neu entstehen. Die Parksituation ist jedoch bereits heute sehr angespannt.

Mit dem Bau soll in der Bodo-Uhse-Straße bereits im Sommer 2022 und in der Lily-Braun-Straße Ende 2022 begonnen werden. Die neuen Häuser sollen nach den Plänen der Stadt und Land 2024 bzw. 2025 bezugsfertig sein.

Angesichts dieser Planungen habe ich gestern gemeinsam mit den Anwohnern sehr deutlich die viel zu massive Verdichtung, die damit einhergehende Verschlechterung der Lebensqualität sowie insbesondere die klimaschädliche Versiegelung von wichtigem Stadtgrün im Kiez kritisiert. Bereits heute entsteht jede vierte Neubauwohnung in Marzahn-Hellersdorf, während die soziale Infrastruktur nicht parallel mitgeschaffen wird.

Die Anwohner haben daher in den letzten Wochen 1.766 Unterschriften gegen die derzeitige Planung und für den Erhalt ihrer grünen Innenhöfe sowie eine kiezverträgliche Bebauung gesammelt. Trotz entsprechender Einladung war heute Abend leider kein Vertreter des Bezirksamts anwesend, um sich den Fragen der Bürger zu stellen. Ich habe daher die Unterschriftensammlung nur mit der Bitte um Weiterleitung übergeben können.

Angesichts dieses klaren Votums der Bürger müssen diese Planungen gestoppt und vorerst keine Baugenehmigungen erteilt werden. Seitens der Anwohner wurde als denkbarer Kompromiss eine Blockrandbebauung anstelle der Innenhofbebauung genannt. Auch das kann eine Option sein, über die man reden sollte, bevor die grünen Innenhöfe einfach zugebaut werden.

Als direkt gewählter Abgeordneter für Kaulsdorf-Nord werde ich mich daher gegenüber dem neuen Bezirksamt und dem Senat weiterhin für eine gute Lösung im Interesse der Anwohner stark machen und hierzu natürlich auch parteiübergreifende Gespräche führen.

Der neu gewählte Bezirksbürgermeister Gordon Lemm und seine zuständige Fachstadträtin Juliane Witt müssen sich gegenüber dem Senat und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Stadt und Land für eine Lösung im Interesse der Anwohner und den Erhalt der grünen Innenhöfe im Bezirk einsetzen.

Klar ist für mich, im Bezirk darf nicht einfach weiter so gebaut werden, als ob es kein Morgen gibt.

Weitere Informationen:

Visualisierung des Bauvorhabens
Keine Bebauung des Innenhofs Lily-Braun-Straße
Keine Bebauung des Innenhofs Bodo-Uhse-Straße
4. Update: Grüne Innenhöfe in den Wohngebieten in Marzahn-Hellersdorf sichern
Nachhaltige Erneuerung des Innenhofs Lily-Braun-Straße
"Bauen, als ob es kein Morgen gibt"
Berliner Woche - "Kampf um die Luzinstraße 11-13"
Drucksache - 2625/VIII  Grüne Innenhöfe erhalten & ausgerufenen Klimanotlage ernst nehmen!
3. Update: Grüne Innenhöfe in den Wohngebieten in Marzahn-Hellersdorf sichern
2. Update: Grüne Innenhöfe in den Wohngebieten in Marzahn-Hellersdorf sichern
1. Update: Grüne Innenhöfe in den Wohngebieten in Marzahn-Hellersdorf sichern
Grüne Innenhöfe in den Wohngebieten in Marzahn-Hellersdorf sichern